Unsere ersten Bastelprojekte entstanden zwischen 2006 und 2008 auf Grundlage alter Dynacord-Verstärker. Diese "Meisterwerke deutscher Ingenieurskunst" der 50er und 60er Jahre wurden im Laufe der Zeit immer stärker modifiziert, das Ergebnis war ein halbes Dutzend grund-verschiedener Gitarren- und Bassverstärker mit Ausgangsleistungen von 15 bis 120 Watt. Ausgestattet mit zwei bis vier Kanälen hatten sie mit den ursprünglichen "Universal-Mischverstärkern" nicht mehr viel gemeinsam.

Jeder Einzelne wies überragende Soundqualitäten auf, was von Fachleuten in erster Linie auf die verwendeten Originalteile zurückgeführt wurde, Zitat: "… ist ja kein Wunder, mit den alten Bauteilen muss das ja gut klingen. Mit heutigen Mitteln ist so etwas halt nicht mehr möglich."

Wir wollten es jetzt genauer wissen und haben unseren ersten ZANDER-Prototyp komplett aus Neuteilen aufgebaut. Die Verwendung von "Voodoo"- oder NOS-Teilen kam dabei natürlich nicht in Frage. Ziel war es, mit aktuellen Industrie-Bauteilen den Sound alter Vintage-Geräte zu treffen, reproduzierbar dank enger Toleranzen und jederzeit verfügbar. Soundmäßig standen dabei zwar auch einige "Klassiker" Pate, doch es war nie unser Ziel, ein bestimmtes Modell haargenau nachzuahmen. Vielmehr wollten wir den Charakter alter Amps im Allgemeinen einfangen. Treibende Kraft und ständiger Begleiter bei der Entwicklung war Peer Frenzke, Gitarrist aus Lüneburg und Gastgeber der 1st Class Session.

 

Doch ganz so einfach, wie wir dachten, war es nicht. Es zeigte sich schnell, dass es mit bloßem Kopieren der eigenen Schaltungen nicht getan war – wäre ja auch zu simpel. Die Bauteile hatten offensichtlich doch einen größeren Anteil am Sound als vermutet. Gleichzeitig wurden die Ansprüche immer höher, die Ausstattung immer umfangreicher, die Schaltung immer ausgefuchster. Und in diversen Hörvergleichen mit verschiedenen "alten Schätzchen" wurden immer neue Klangdetails entdeckt, die es umzusetzen galt. Die Entwicklung dauerte über drei Jahre.

Obwohl schon bald kaum ein Konkurrent neueren Baujahrs mithalten konnte, wurden wir immer weiter angespornt, den Grundsound und das Spielgefühl auf die Spitze zu treiben. Und das bei maximaler Flexibilität, denn: Boutique-Amps, die einen speziellen Sound kopieren, gab es bereits. Wir wollten ein möglichst breites Spektrum von klassisch bis modern in einem Gerät unterbringen, ohne in eine Schublade zu rutschen. Die Schaltung der ZANDER-AMPS verlässt damit die ausgetretenen Pfade ewig gleicher Nachbauten bekannter englischer und amerikanischer Klassiker.